Zielgruppenspezifisches BGM: Diese 6 Fehler solltest du vermeiden

Zielgruppen sind für Unternehmen in vielerlei Hinsicht wichtig, unabhängig von ihrer Größe oder Branche. Auch im BGM gilt: Wer seine Zielgruppe definiert hat, sorgt für eine gezielte, persönliche Ansprache und eine enge Kundenbindung. In diesem Beitrag erfährst du, welche sechs Fehler du in Bezug auf dein zielgruppenspezifisches BGM unbedingt vermeiden solltest.

Warum Zielgruppen definieren?

Durch eine definierte Zielgruppe kannst du dein Marketing gezielter und somit effizienter ausrichten, was auf lange Sicht Ressourcen spart. Die Identifizierung und Analyse von unterschiedlichen Bedürfnissen sowie Belastungen der Angestellten kann komplex und zeitaufwendig sein. Auch die Entwicklung und Implementierung maßgeschneiderter Maßnahmen für jede Zielgruppe erfordert einen höheren Aufwand in Planung sowie Umsetzung. Umso wichtiger, dass keine Ressourcen unnötig verschwendet werden.

Zudem erzielen deine gesundheitsfördernden Maßnahmen mit einer definierten Zielgruppe im BGM insgesamt deutlich mehr Wirkung, da du sicherstellen kannst, dass sie dort ansetzen, wo die Belegschaft wirklich Bedarf hat. Somit trägt zielgruppenspezifisches BGM einen wesentlichen Teil dazu bei, dass dein BGM auch langfristig und nachhaltig erfolgreich ist.

6 Fehler, die du vermeiden solltest

Um Ressourcenverschwendung zu vermeiden, findest du hier sechs häufige Fehler, die du in Bezug auf deine Zielgruppen-Strategie im BGM vermeiden solltest.

Neben Soziodemografik geraten psychografische Faktoren in Vergessenheit

    Gerne wird sich bei der Segmentierung von unterschiedlichen Zielgruppen auf soziodemografische Faktoren wie Alter, Geschlecht oder Einkommen fokussiert. Diese sind zwar aussagekräftig und in Bezug auf eine erfolgreiche Segmentierung wichtig, jedoch reichen sie oft nicht mehr aus, um die wirklich relevanten Unterschiede zwischen Personen aufzuzeigen. Vielmehr müssen heutzutage auch psychografische Faktoren wie Motivation, Werte, Interessen und Lebensstil berücksichtigt werden, um ein klares Bild zu erlangen und die jeweilige Zielgruppe auch wirklich erreichen und ansprechen zu können.

    Das Erstellen von klassischen Personas

    Klassische Personas waren über lange Zeit hinweg der letzte Schrei im Zielgruppen-Marketing und das aus gutem Grund: Sie sind meist anschaulich gestaltet, bietet ein übersichtliches Verständnis der Zielgruppe und ermöglichen eine gezielte Ansprache dieser. Klassische Personas sind jedoch oft statische Profile, die sich nicht an veränderte Marktbedingungen oder das sich wandelnde Kundenverhalten anpassen können. Märkte und Zielgruppen verändern sich ständig. Ein Fehler besteht darin, diese Veränderungen zu ignorieren und an veralteten Strategien festzuhalten. Es gilt also, wenn man auf Personas setzten möchte, eine modernere Variante zu verwenden, welche dynamisch ist und sich kontinuierlich an neue Entwicklungen anpasst.  

    Die Verwendung einer “One-Size-Fits-All”-Lösung

    Zielgruppensegmentierungen können heutzutage nicht mehr nach dem “One-Size-Fits-All”-Prinzip funktionieren. Stattdessen müssen Unternehmen ihre Marketingmaßnahmen individuell auf verschiedene Zielgruppensegmente abstimmen können. Im BGM können nicht alle Mitarbeitenden einer Organisation mit einer Lösung angesprochen werden, vielmehr muss sich auf unterschiedliche Nischen getrennt voneinander konzentriert werden. Ein weites Netz auszuwerfen, ohne kulturelle Unterschiede oder auch Altersgruppe und Fitness-Level zu beachten, funktioniert nicht mehr und sorgt im Bezug auf BGM dazu, dass nur ein kleiner Teil der Belegschaft erreicht wird.

    Stereotypen schleichen sich immer wieder ein

    Viele Tools und Analysewerkzeuge arbeiten mit vorab gesammelten Datenmengen aus aller Welt. Aufgrund der Anzahl an gesammelten Daten können vereinfachte Zusammenfassungen und Mittelwerte entstehen und zu oberflächlichen oder falschen Schlussfolgerungen führen. Diese berücksichtigen oft nicht die Vielfalt und Individualität innerhalb einer Gruppe. Das kann dazu führen, dass Menschen aufgrund von Merkmalen wie Geschlecht, Alter, Ethnizität, Nationalität, Beruf, Religion, sexueller Orientierung oder anderen persönlichen Merkmalen in ein bestimmtes Licht gedrängt werden und ihren eigentlichen Bedürfnissen nicht gerecht werden kann.  Anstatt auf Stereotypen und vereinfachten Annahmen zu basieren, sollten Zielgruppen-Tools auf qualitativen und quantitativen Daten aus der Customer Journey aufbauen. So lassen sich die tatsächlichen Bedürfnisse und Verhaltensweisen der Zielgruppe besser erfassen.

    Zu starker Rückgriff auf soziale Medien

    Eine übermäßige Betonung von Social-Media-Plattformen bei gleichzeitiger Vernachlässigung anderer Offline- und direkter Interaktionskanäle, um deine Zielgruppe zu erreichen, sollte vermieden werden. Zwar sind Plattformen wie Facebook, TikTok und Instagram hervorragende Werkzeuge, um schnell und preiswert die richtige Zielgruppe zu erreichen, aber sie sind nicht die einzige Möglichkeit, die du für deinen Marketingplan nutzen solltest. Insbesondere mit Hinblick auf ältere Angestellte solltest du nicht vergessen, dass es nicht schaden kann, dein Zielgruppen-Marketing auch offline zu betreiben. Hierbei können beispielsweise Flyer, Broschüren, Postkarten oder auch ein Informationstag zu bevorstehenden Events und Aktionen wahre Wunder wirken.

    Mangel an Feedback und Tests

    Um sicher zu gehen, dass die BGM-Initiative auch an die richtige Zielgruppe kommt, ist es wichtig regelmäßig Feedback in Form von kleinen Stichproben der Zielgruppe einzuholen, bevor die Maßnahme endgültig eingeführt wird. So stellst du nicht nur sicher, dass dein Ansatz bei den richtigen Leuten ankommt, du minimierst auch die Chance, auf lange Sicht Ressourcen zu verschwenden. Kontinuierliche Überprüfung, Messung und Anpassung deiner Marketingstrategien sind entscheidend, um langfristig erfolgreich zu sein. Hierbei ist jedoch nicht zu unterschätzen, dass die kontinuierliche Evaluation und Anpassung eines BGM-Konzepts, um auf sich verändernde Bedürfnisse zu reagieren, einen hohen Ressourceneinsatz erfordert. Dies lohnt sich auf lange Sicht jedoch alle Mal.

    Fazit

    Neben Social-Media- und E-Mail-Targeting, Marktforschungstools oder dem Erstellen von Personas, gibt es zahlreiche, effektive Möglichkeiten zum Finden und Ansprechen deiner Zielgruppe. Sie alle haben eins gemeinsam: Fehler können unterlaufen. Jedoch kannst du auf diese Dinge achten, um ein zielgruppenspezifisches BGM möglichst erfolgreich umzusetzen.