Die Deutschen sind unzufrieden mit ihren Arbeitsplätzen: Laut einer neuen Studie des Gallup Engagement Index Deutschland haben mehr als 7,3 Millionen Beschäftigte innerlich bereits gekündigt. Der Schlüssel zu mehr Mitarbeitenden-Bindung und Motivation ist ein ganzheitliches betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM). Wir zeigen, wie mentale Gesundheit am Arbeitsplatz funktionieren kann.
Die große innerliche Kündigung
Mediale Trendbegriffe, wie das „Quiet Quitting“ (die innerliche Kündigung), „Job Ghosting“ (das Fernbleiben vom Job) oder „Big Quit“ (ganz verschwinden) machen die Runde und signalisieren eine wachsende Unzufriedenheit mit der konventionellen Arbeitswelt.
Laut den aktuellen Ergebnissen einer Langzeitstudie des Beratungsunternehmen Gallup haben mehr als 7,3 Millionen Beschäftigte bereits innerlich mit ihrem Job abgeschlossen. Auch am Ende des Tunnels sieht es nicht besser aus: Laut der Befragung sinkt die Anzahl an Mitarbeitenden, die in einem Jahr noch bei demselben Unternehmen beschäftigt sein wollen, seit Jahren.
Die Folgen
Die innerliche Kündigung führt bei der Belegschaft zu einem allgemeinen Unwillen, mehr für den Arbeitgebenden zu leisten als unbedingt nötig. „Dienst nach Vorschrift“ bedeutet das für viele. Dies führt zu einer verringerten Motivation und Unzufriedenheit bei der Arbeit. Eine generelle Verschlechterung der mentalen und physischen Gesundheit sind wiederum Folgen von Unzufriedenheit am Arbeitsplatz.
In einer Zeit, in der der Wettbewerb um Talente und Fachkräfte zunehmend intensiver wird, gewinnt die Fähigkeit eines Unternehmens, die eigenen Angestellten motiviert, zufrieden und gesund halt zu können, immer mehr an Bedeutung. Ein ganzheitliches BGM als Instrument zur Mitarbeitendenbindung und Motivation fungiert hierbei als Schlüssel zum Erfolg. Hier sind folgend fünf BGM-Maßnahmen aufgeführt, die helfen, wenn sich Unzufriedenheit und mangelnde Motivation unter den Mitarbeitenden breit machen.
Fünf ganzheitliche BGM-Maßnahmen zur Steigerung von Zufriedenheit und Motivation der Belegschaft
- Prävention und Gesundheitsförderung: Ein zentraler Bestandteil des BGMs ist die Prävention von gesundheitlichen Problemen und die Förderung des allgemeinen Wohlbefindens der Mitarbeitenden. Durch gezielte Maßnahmen wie Gesundheits-Checks, Sportangebote, Ernährungsberatung und Stressmanagementkurse können Unternehmen dazu beitragen, die physische und psychische Gesundheit ihrer Angestellten zu stärken. Gesunde Mitarbeitende sind in der Regel motivierter, engagierter und leistungsfähiger.
- Arbeitsplatzgestaltung und Ergonomie: Ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz trägt nicht nur zur physischen Gesundheit der Mitarbeitenden bei, sondern kann auch deren Zufriedenheit und Motivation steigern. Durch die Schaffung einer angenehmen und gesundheitsfördernden Arbeitsumgebung können Unternehmen ihr Wohlbefinden und ihre Produktivität verbessern.
- Work-Life-Balance fördern: Eine ausgewogene Work-Life-Balance ist entscheidend für das Wohlbefinden der Mitarbeitenden. Unternehmen sollten daher Maßnahmen ergreifen, um ihnen flexible Arbeitszeiten, Home-Office-Optionen und ausreichend Erholungszeiten zu ermöglichen. Eine gute Work-Life-Balance kann dazu beitragen, Stress und Burnout vorzubeugen und die Motivation der Mitarbeitenden langfristig zu erhalten.
- Gesundheitsbewusste Führungskultur: Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Gesundheit und Motivation der Belegschaft. Eine gesundheitsbewusste Führungskultur zeichnet sich durch offene Kommunikation, Unterstützung bei der Work-Life-Balance und Vorbildfunktion aus. Führungskräfte sollten sensibel für die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden sein und diese aktiv unterstützen, um deren Gesundheit und Motivation zu fördern.
- Mitarbeitendenbeteiligung und -feedback: Beschäftigte sollten aktiv in die Gestaltung von gesundheitsfördernden Maßnahmen einbezogen werden. Durch regelmäßige Feedback-Gespräche und Mitarbeitendenbefragungen können Unternehmen die Bedürfnisse und Anliegen ihrer Angestellten besser verstehen und entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und des Betriebsklimas ergreifen.
Ein Unternehmen ist nur so stark wie seine Angestellten. Ihre Motivation und Zufriedenheit sind entscheidend für den Erfolg einer Organisation. Ein ganzheitliches BGM kann somit nicht nur dazu beitragen, die Gesundheit und Motivation der Mitarbeitenden zu stärken, sondern auch die Bindung von ihnen an das Unternehmen langfristig zu festigen.
Unternehmen, die in die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden investieren, können nicht nur deren Zufriedenheit steigern, sondern auch ihre Attraktivität als Arbeitgebender erhöhen und somit langfristig den Unternehmenserfolg sichern.
